Ich liebe Schneemänner. Aber ich glaube, das ist mittlerweile weithin bekannt.
Also öffnen wir doch einfach das achte Türchen. 😉
Wie der Schneemann seinen Kopf verlor
Ein Schneemann stand, war nicht allein,
oben am Berg im Mondenschein.
Ein Vogel saß auf seinem Kopf,
mit wild vom Wind zerzaustem Schopf.
Da kam vorbei des Müllers Fritz,
mit rot gestreifter Plümmelmütz‘,
sah den Schneemann an und lachte,
als es plötzlich schallend krachte.
Ein Ast brach ab vom nächsten Baum,
vom Wind erfasst, man glaubt es kaum,
und traf den Kopf vom Schneemann hart,
der flog hinab, guckt‘ wie erstarrt.
Die Krähe flattert‘ wild empört,
in ihrer Ruhe jäh gestört,
„Verrat, Verrat“, schrie sie so laut,
dass jedermann es vor ihr graut‘.
Des Müllers Fritze sich erschreckte,
als die Krähe er entdeckte.
Ein „Huch“, ein Rutsch, schon lag er da,
dem Schneemann in die Augen sah.
Der Fritz sprang auf, lief schreiend weg,
zu groß war er, für ihn, der Schreck.
Der Schneemann aber, der blieb da,
so festgefroren, wie er war.
Sein Haupt am Boden sah die Welt,
wie seltsam auf den Kopf gestellt.
Staunend guckt‘ er in die Ferne,
hoch am Himmel blinkten Sterne.
Dem Schneemann wurde warm ums Herz,
vergaß den Schreck und auch den Schmerz.
Er dachte an den Sturz vom Fritz,
wie lustig, grinst‘ er, welch ein Witz.
So lachte er, war nicht allein,
oben am Berg im Mondenschein.
Ein Vogel saß auf seinem Kopf,
mit wild vom Wind zerzaustem Schopf.
Martina Hildebrand, 2022
So war das mit dem Schneemann. Wie schön, dass er am Ende trotzdem glücklich ist. Manchmal hilft es ja auch, die Perspektive zu wechseln. 😉
Ich wünsche euch einen zauberhaften Abend,

Martina Hildebrand
Sehr gut, Martina. wirklich sehr gut.
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Danke dir, lieber Helmut.
Das Gedicht sollte gar nicht so lang werden … es hat sich verselbständigt. *lach*
Ich schicke dir ganz liebe Grüße,
Martina
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Ach je, wie lustig geschrieben. Nun kennen wir die Geschichte.
Zum Schneemann bauen hat es noch nicht gereicht, aber nun soll Schnee kommen.
Komm gut ins Wochenende liebe Martina.
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Lustig sollte es auch sein, liebe Kerstin. Auftrag erfüllt. 😉
Bei euch ist ja inzwischen der Schnee angekommen. Hier ist es nur kalt, aber kein Schnee. So wie immer.
Ich hoffe, du hattest ein schönes Wochenende. Bei uns war mal wieder alles in Aufregung. Meine liebe Schwiegermutter kränkelt etwas. *schnüff*
Ich wünsche dir einen guten Start in eine neue, hoffentlich schöne Woche.
Liebe Grüße,
Martina
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Da war die windzerzauste Krähe
nicht Ursache, nur in der Nähe.
Vielleicht besinnt sich Fritz ja bald
und kehrt zurück durch Schnee und Wald.
Bringt Freunde mit und repariert,
was Wind und Äste separiert,
damit des Schneemanns kalte Welt
nicht dauernd auf den Kopf gestellt.
Liebe Grüße
Uta
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Herrlich, liebe Uta. 🙂
Das gefällt mir sehr.
Danke für die tolle Aufmunterung.
Lachende Grüße,
Martina
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Da hast du aber eine schöne Schneemann-Geschichte gedichtet. Lustig und beschwingt. Das tut mir gut zu lesen, heute am Vorabend zum 4. Advent. Ich habe es mir in meinem Sessel gemütlich gemacht und lese alle Türchen ab dem 5. Dezember nachträglich. Das genieße ich.
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Danke, liebe Beate. ❤️
Es freut mich sehr, dass du vorbeischaust.
Liebe Grüße,
Martina
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