Die Montagswolke 19 …

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Hallo Montag,

da bist du ja schon wieder …

… und zeig mal, was du mitgebracht hast …

Worte für dich und mich

„Etwas sein lassen, wie es ist.“
Diese Worte waren vor Jahren ein erlösendes Geschenk für mich.

Als ich den VHS-Kurs „Kreatives Schreiben – Entspannen und neu zu sich selber finden“ besuchte, war meine Mutter gerade erst aufgrund einer Krebserkrankung gestorben, und das recht plötzlich. Mir ging es alles andere als gut, denn die Zeit davor hatte mir schon viel zu viel abverlangt.

Dennoch ging es mir bei dem Kurs zunächst mehr ums kreative Schreiben, da ich vier Monate zuvor mein dreijähriges Schreibstudium begonnen hatte. Darüber hinaus hoffte ich auch, Gleichgesinnte zu finden.
Es war der einzige Schreibkurs, der hier in der Nähe angeboten wurde, die psychologische Komponente gefiel mir aber sehr gut, nur hatte ich sie nicht so hoch eingeschätzt, wie sie tatsächlich war. So war ich zwar erst überrascht, aber wenn ich ehrlich bin, hätte es mich zu der Zeit nicht besser treffen können, denn der Kurs tat meiner gebeutelten Seele gut.

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Blick von der Zugspitze

Die Themen Loslassen und Akzeptieren waren u. a. Inhalt des Kurses.
Etwas zu akzeptieren hat für mich persönlich einen Unterton von „ich bin damit einverstanden“. Daher tat und tue ich mich immer wieder schwer damit, etwas zu akzeptieren, was wiederum das Loslassen erschwert.
Nur weil ich mit etwas klarkommen MUSS, nur weil etwas geschieht, was ich nicht verhindern oder ändern kann, heißt es schließlich nicht, dass ich es gutheiße. So sperrte sich immer wieder etwas in mir, wenn es ums Akzeptieren ging, bis der Kursleiter zu mir sagte, statt etwas zu akzeptieren, könnte ich es anders formulieren, ich könnte stattdessen „etwas sein lassen, wie es ist“.

Diese Worte waren für mich eine regelrechte Offenbarung. So einfach, und doch bin ich selbst nie darauf gekommen. „Etwas sein lassen, wie es ist“ benötigte keine Zustimmung von mir. Ich musste nicht einverstanden sein, um loslassen zu können.
Es machte „klick“ und die Sperre in mir löste sich auf.

Seither trage ich diese Worte wie ein Schatz in mir, und immer wenn es etwas gibt, dass ich nicht akzeptieren kann, lasse ich es sein, wie es ist, und kann loslassen.

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Natürlich ist es nicht immer so leicht, wie es klingt. Natürlich muss ich mich trotzdem erst mit den Dingen auseinandersetzen, trauern, wütend sein und alles, was sonst noch so dazugehört. Doch wenn ich dann soweit bin und akzeptieren für mich nicht geht, dann haben diese Worte „es sein lassen, wie es ist“ eine ungeheure Kraft für mich. Mit ihnen gelingt es mir loszulassen, und mich wieder frei zu fühlen.

Und weil ich diese Worte so erlösend finde, habe ich sie heute mitgebracht und schenke sie euch. Wer immer diese Worte brauchen kann, wem immer sie helfen, der darf sie sich gerne mitnehmen. Denn das Schöne an Worten ist, man kann sie verschenken, ohne sie zu verlieren. 😉

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Passend zu der Wirkung von Worten habe ich heute ein Gedicht von mir hervorgekramt. Es ist mindestens 10 Jahre alt, sein Ursprung eher 15 Jahre. Zeit es mal ans Licht zu holen. 🙂

Die Metamorphose der Worte

„Worte“, sagst du, „bedeuten nichts!“
Weißt du um ihre Wirkung nicht?

Ummantelt von deinem Tonfall
verlassen sie deine Kehle,
durchdringen so meinen Körper
und erreichen meine Seele.

Aus Worten werden Gefühle,
die Metamorphose beginnt,
die gierige Seele, sie forscht,
bewertet, erwägt und ersinnt.

Worte durch die Seele gereist,
können die Sinne betören,
mich fröhlich und glücklich machen
oder meinen Traum zerstören.

Sie können Wunder vollbringen,
beruhigen, trösten und lindern,
können helfen zu gesunden
oder die Heilung verhindern.

Diese Herrschaft umkreist die Welt,
bestimmt über Frieden und Krieg,
beschließt über Leben und Tod
und bringt dir den Fall oder Sieg.

„Worte“, sagst du, „bedeuten nichts?“
Du weißt um ihre Wirkung nicht!

Martina Hildebrand

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Da es heute um Worte geht, Worte für dich und mich, möchte ich mich an dieser Stelle noch bei der lieben Beate bedanken. Für den liebevoll gestalteten Kalender, den ich auf ihrem Blog gewonnen habe, und für die wunderschöne Karte mit den wundervollen Worten für mich. Danke. ❤

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Und was den Montag angeht … nun ja, es lässt sich wohl nicht ändern, dass ein Montag meistens montagsmäßig ist … lassen wir ihn einfach sein, wie er ist, und machen das Beste daraus …

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Einen zauberhaften Montag und eine traumhafte Woche wünsche ich euch, und dass euch immer zur richtigen Zeit, die passenden Worte begegnen,

doll(68)  Martina Hildebrand

 

Übrigens …

Frühlingstemperaturen hin oder her … die Saison für meinen Weihnachtsblog hat am Samstag mit einer neuen Kategorie begonnen. So!  🙂

Über buchstabenwiese

Mehr über mich findest du in meinen Blogs: www.buchstabenwiese.wordpress.com www.derbuchstabenwieseweihnachtsblog.wordpress.com
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26 Antworten zu Die Montagswolke 19 …

  1. nixe schreibt:

    Liebe Martina, Gänsehaut kribbelt sofort als ich dein Gedicht durchlas.
    Es hat 10 Jahre zu lange in deiner Schublade geschlummert. …<3 lichen Dank fürs Teilen.
    Hast du noch mehr solcher Schätze vergraben?
    Liebe Grüße und ich wünsche dir einen zufriedenen Wochenstart.
    Deine Nixe

    Gefällt 1 Person

    • buchstabenwiese schreibt:

      Danke schön, liebe Nixe. ❤ *freu* *und noch mal freu* 🙂
      In der Zeit, in der das entstanden ist, da habe ich viele Gedichte geschrieben, da habe ich auf diese Weise so einiges verarbeitet. Kann sein, dass da noch das ein oder andere bei ist, das man evtl. zeigen könnte. Weiß nicht. 🙂 Vielleicht findet ja hier und da noch mal eins den Weg ins Licht. Wenn es mal passt und ich es noch mag. Ich werde mal ab und an in die Schatzkammer gucken. 🙂

      Liebe Grüße und auch dir einen wunderbaren Wochenstart,
      Martina

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  2. Beate Neufeld schreibt:

    Sehr berührend sind Deine Worte heute.
    „Sie haben sofort meine Seele durchdrungen „, wie Du es so treffend in Deinem Gedicht beschrieben hast.
    Bei mir ist es so, dass mein Hang alles unter Kontrolle haben zu wollen, mir das Loslassen erschwert. Aber auch da können die Worte: “ Es sein lassen wie es ist “ , hilfreich sein. Mir sind heute Nacht, als ich mit diesem Thema beschäftigt war, die Worte eines Spruches/Gebetes in den Sinn gekommen: Herr, gib mir die Kraft, die Gegebenheiten zu ändern, die ich ändern kann und die Gelassenheit, die Gegebenheiten loszulassen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit beides voneinander zu unterscheiden. So ähnlich lautet der Spruch. Ich möchte für mich noch anfügen: Herr schenk mir die Gewissheit, dass ich nicht für alles und jedes verantwortlich bin und das Vertrauen, Verantwortung und Kontrolle abzugeben.
    Herzlichst:
    Beate

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Das freut mich sehr, liebe Beate. Danke schön. ❤
      Ja, alles unter Kontrolle haben wollen … *seufz* … das geht mir oft auch so. Ich habe mich schon sehr gebessert, aber es kommt immer mal wieder durch. 🙂
      Es stimmt, auch dafür können diese Worte hilfreich sein. Oh ja.
      Vertrauen fällt mir auch oft schwer. Nicht mal unbedingt bei vereinzelten Menschen, aber allgemein, Vertrauen ins Leben haben, das finde ich manchmal schwer. So nach dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser". 🙂

      Ganz herzliche Grüße,
      Martina

      Gefällt 1 Person

  3. kowkla123 schreibt:

    es ist ein wunderbares Gedicht, liebe Martina, eine gute Woche für dich, Klaus

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  4. wordsfromanneli schreibt:

    Great mountain photos but of course the best one is with Pepper.

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  5. Deine Christine! schreibt:

    Ein sehr schönes Gedicht und übrigens… Weihnachten kommt…. Bei 5, 10,15,20 oder mehr Grad ☺️😉

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  6. minibares schreibt:

    Liebe Martina, ja Worte können viel bewirken.
    So hatten wir große Hoffnung in einen neuen Arzt gesetzt. Aber er meinte, für das Mittel sei es zu spät. Was habe ich geheult. Die große Erwartung zerstört!
    Ich habe mich gar nicht eingekriegt, solch eine Enttäuschung!
    Ich denke, das passt genau zu deinem Bericht und Gedicht.
    deine Bärbel

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    • buchstabenwiese schreibt:

      So ist es, liebe Bärbel.

      Oh nein, das ist ja furchtbar. Ja, das verstehe ich gut, dass du da hohe Erwartungen und vor allem große Hoffnung hattest. Klar, dass die Enttäuschung da riesengroß ist. Och Mensch, liebe Bärbel, das tut mir so leid. ❤
      Alles Liebe für dich,
      Martina

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  7. helago schreibt:

    Einmal entsandt, fliegt das Wort unwiderruflich dahin. Horaz
    Die Bedeutung der Worte können oft viel Zerstören im Alltag und zwischen Menschen. andererseits haben Worte etwas aufmunterndes, aufbauendes – auch im Alltag. Leider achten oft nicht so sehr auf die Worte die wir aussprechen.
    Wundere Bilder aus der Bergwelt gibt es von dir und das Beste wie immer zum Schluß von meinem Freund Pepper.
    Eine gute Zeit für dich.
    Salut
    Helmut
    der Onkel mit dem weißen Kittelchen hat mir wieder Ruhe verordnet.

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Ja, so ist es, lieber Helmut. Einmal gesagt, lässt es sich nicht zurücknehmen. Darum hat es sich immer bewährt, das Hirn, soweit vorhanden 🙂 , vor dem Sprechen einzuschalten. Gibt ja schon mal Leute, die das leider vergessen. *seufz* Und manchmal ist Schweigen tatsächlich Gold, obwohl ich den Spruch an sich nicht so mag, da es oft genug auch verletzt, gerade weil geschwiegen wird. Und wiederum gibt es Situationen, in denen es alles sagt, weil geschwiegen wird. Ganz schön komplizierte Angelegenheit, wenn ich so darüber nachdenke.

      Danke schön, freut mich, dass dir die Bilder gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass die Bilder bei der Wortgewalt ein wenig untergehen. Eigentlich schade, aber ich finde, sie passen so schön zum Text, und außerdem bin ich noch immer nicht dazu gekommen, einen Beitrag mit Urlaubsfotos zu machen. Und so kann ich euch wenigstens das ein oder andere mal zeigen. 🙂
      Bilder mit Pepper sind natürlich immer die besten. Er ist so ein süßer kleiner Kerl. Hach. Sagte ich schon, dass ich total verliebt in meinen Hund bin? 🙂

      Na sag mal, Helmut, du bist doch nicht etwa krank? Mensch, was machst du denn immer für Sachen? Ich wünsche dir gute Besserung! ❤

      Für dich auch eine gute Zeit.
      Liebe Grüße,
      Martina

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  8. kowkla123 schreibt:

    schönen Tag wünsche ich dir

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  9. Ilanah schreibt:

    ein wortgewaltiger Beitrag, liebe Martina.

    Gänsehaut habe ich beim Lesen deines Gedichts. Ich weiß auch nur zu gut um die Macht der Worte, sowohl der zerstörerischen als auch der wohltuenden Macht.

    Loslassen ist leicht, wenn die Zeit reif dafür ist, aber solang man noch irgendein Fitzelchen von Benefit von etwas hat, kann man es noch nicht loslassen, egal wie sehr man es versucht.

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Hallo Ilanah, wie schön, du weilst wieder unter uns. 😉
      Ich hatte dich schon vermisst und überlegt, ob das mit deinem PC alles so klappt. Aber wenn du hier kommentierst, dann hast du es ja hinbekommen. Klasse. 🙂

      Danke schön. ❤ Es freut mich sehr, dass neben dem Text mein Gedicht auch so gut ankommt.

      Ja, verarbeiten muss man schon erst, um etwas wirklich loslassen zu können.
      Auch wenn man etwas sein lässt, wie es ist. 🙂 Aber mir helfen diese Worte sehr dabei.

      Also, willkommen zurück 🙂 und liebe Grüße,
      Martina

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      • Ilanah schreibt:

        Ja, der PC läuft wieder ganz gut, ein bissel langsam, aber ich denke, das hat nichts mit dem Phishing zu tun.

        Ich finde es auch unheimlich entlastend, wenn man etwas einfach sein lassen kann wie es ist.

        So ähnlich hat es der Dalai Lama mal ausgedrückt als er nach den grausamen Taten der Chinesen an seinem Volk gefragt wurde. Er sagte, dass er alles versteht, was so vorkommt, nur diese Grausamkeiten der Chinesen versteht er nicht, und jetzt in seinem Alter kam er zu der Erkenntnis, dass er nicht alles verstehen muss, er lässt es stehen wie es ist.

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        • buchstabenwiese schreibt:

          Zu der gleichen Erkenntnis bin ich auch gekommen. 🙂 Ich muss nicht alles verstehen. Manches muss man einfach so sein lassen, wie es ist. Nicht für alles gibt es eine zufriedenstellende Erklärung.
          Ich bin normalerweise ein Mensch, der alles analysiert und nach dem Grund sucht, aber das Leben hat mich gelehrt, dass man Manches tatsächlich einfach besser so stehen lässt, wie es ist. Ob das schon ein Anflug von Weisheit im Alter ist? 😉

          Weise Grüße,
          Martina 😉

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        • Ilanah schreibt:

          Ging mir auch so, ich habe den Anspruch an mich selbst, alles verstehen zu wollen, was prinzipiell ja nicht verkehrt ist.
          Aber ab und zu gelingt es mir einfach nicht. Ich versuche immer, mich nicht dafür niederzumachen und mich nicht zu ärgern.
          Ja, wir könnten wohl einen Anflug von Altersweisheit haben…lach…

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  10. kowkla123 schreibt:

    Liebe Martina, herzliche Grüße von mir zu dir

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  11. kowkla123 schreibt:

    alles gut bei dir?
    mache es gut

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  12. gageier schreibt:

    Hallo Martina wünsche dir einen schönen Start in die neue Woche mit ganz lieben Grüßen Klaus

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  13. Deine Christine! schreibt:

    Vielen Dank für dieses schöne Gedicht

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