Spaß für vier Euro …

Fortsetzung von „Traue keiner hungrigen Frau …“ 

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Wie gesagt, nachdem ich alles aufgemampft hatte, begab ich mich auf die Suche nach einer Toilette …

„Ist ganz einfach, da steht ein riesiges Schild“, hatte mir Herr Buchstabenwiese mit auf den Weg gegeben.
Pah, ich sah kein Schild. So riesig kann es also nicht sein. Ich bin schließlich nicht blind. Dass Männer auch immer mit der Größe übertreiben müssen.

Ich befand mich mitten im Raststättengebäude und sah weder ein Toilettenschild noch jemanden, den ich fragen konnte.
Suchend tapste ich weiter, bis ich mitten im Selbstbedienungsrestaurant stand. Endlich, da putzte jemand den Boden, der musste wissen, wo die Toiletten sind.
Er schickte mich bis fast zur Eingangstüre zurück, vorbei an einem großen Schild, und dann die Treppe hinunter ins Untergeschoss. 

Ich schwöre, weder das Schild noch die Treppe waren vorher da gewesen …

Als ich aus der Toilettenkabine wieder herauskam, fiel mir ein Automat ins Auge.
Sicher Kondome, dachte ich. Doch da wurden offenbar drei Sachen angeboten.
Hm, was könnte man wohl noch auf der Reise benötigen. Neugierig näherte ich mich dem Ding.

Ah, Tampons … logisch, kann ja mal vorkommen, dass Frau nix dabei hat … Kondome … war klar … und – meine Augen wurden groß – ein Miniv*brator …
Och.
Brauchte … wollte Frau das tatsächlich an solch einem Ort?
Äh … also … nee, da könnte ich mir aber Schöneres vorstellen.
Ich guckte noch mal genauer hin.
Wie groß mag dieses Ding wohl sein? Kann man da die Batterie wechseln oder ist es ein einmaliges Vergnügen?
Ich muss zugeben, ich war kurz davor 4 Euro zu opfern, um meine Neugier zu stillen. Aber dann schüttelte ich den Kopf und dachte: so ein Quatsch!

Nachdem ich meine Hände gewaschen hatte, hielt ich Ausschau nach einem Handföhn.
‚Na, der sieht ja mal richtig neu und komfortabel aus, irgendwie futuristisch‘, dachte ich erfreut und hielt erwartungsvoll meine Hände in das Gerät. Erschreckt zog ich sie zurück.
Das Teil hatte mich nass gespritzt! Frechheit!
Ich sah genauer hin und musste lachen. Das war gar kein Handföhn, sondern ein Apparat, mit dem man die Hände desinfizieren konnte.
Nachdem ich die Papiertücher daneben entdeckt und benutzt hatte, steckte ich meine Hände noch mal da hinein, und diesmal zog ich sie nicht weg.

Erlebniswelt Raststätte, dachte ich und verließ mit einem breiten Lachen im Gesicht das Örtchen.

„Können wir auf der Rückfahrt wieder hier anhalten?“, grinste ich Herrn Buchstabenwiese an, als ich wieder im Auto saß, und erzählte von dem Miniv*brator und dem futuristischen Handföhn, der mich nass gespritzt hatte.
Wir fantasierten, philosophierten und lachten.

Es wurde eine lustige Weiterfahrt, und ich dachte, dass vier Euro für so viel Spaß nun wirklich nicht zu viel wären, vor allem, wenn man sie nicht mal ausgeben musste.
Aber wer weiß, vielleicht beim nächsten Mal …

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Während ich nun völlig relaxt im Hotelzimmer saß und diese Geschichte aufschrieb, ging plötzlich ein ohrenbetäubender Alarm los. Ich sprang auf, riss die Zimmertür auf und sah hinaus auf den Gang.
Brennt es etwa? Oder was ist los?
Eine Frau vom Reinigungspersonal guckte ebenfalls fragend aus einer Tür.
„Ich glaube, das ist nur ein Test“, informierte uns eine andere Dame vom Reinigungspersonal.
Glauben heißt nicht wissen, dachte ich und verharrte unschlüssig in meiner Position an der Türe.
Es sei heute jemand im Haus, der den Alarm prüfe, bekräftigte sie ihre vorherige Aussage.

Ich kann bestätigen, dass der Alarm funktionierte. DAS überhört nicht mal jemand mit 3 Promille im Tiefschlaf. Ich kann auch bestätigen, dass der Alarm geeignet ist, das Adrenalin im Körper zu aktivieren. Denn ich zitterte noch Minuten danach und hoffte, dass es wirklich nur ein Test war.
Da ich aber noch lebe, war es das wohl. 

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Wie heißt es so schön? Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen …
Mein Tipp an euch: Auf Reisen immer vier Euro in der Tasche haben …

Martina Hildebrand

Über buchstabenwiese

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35 Antworten zu Spaß für vier Euro …

  1. nurmalich schreibt:

    Du kannst ja wirklich gut erzählen!

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  2. minibares schreibt:

    Du hast ja Ideen!
    Die Toilette ist fast immer in der Nähe des Eingangs.
    Fahrt ihr so selten weiter weg? Dass dir das alles so fremd ist?
    Deine Bilder aus Nürnberg sind wunderschön.
    Aber der Alarm war nicht gerade einladend.
    deine Bärbel

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  3. nixe schreibt:

    Hihi…eine spannend und lustig erzählte Geschichte, liebe Martina, ich konnte mir bildhaft vorstellen wie du so vor dem futuristischen Automaten standest 🙂 Kann kaum glauben, dass man da solch *hüstel hüstel* anbietet.
    Fragt sich jetzt : was bieten die im Männerklo an? Nächstes mal bitte Herrn Buchstabenwiese schicken.
    Einen schönen Abend
    wünscht dir die Nixe

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Danke schön, liebe Nixe. 🙂
      Ich konnte es auch kaum glauben. *lach* Aber ich schwöre, es ist wahr.
      Stimmt, das würde mich auch mal interessieren. *lach* Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Beim nächsten Mal schicke ich Herrn Buchstabenwiese unbedingt ins Männerklo. 🙂
      Danke schön, dir auch – ach nee, ist ja noch nicht Abend. 🙂 Also, dir einen schönen Nachmittag und Abend,
      Martina

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  4. Doris schreibt:

    😀
    Das Ding hat dich ja schwer beschäftigt :-)))

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  5. kowkla123 schreibt:

    Liebe Martina, ja, es macht Spaß, deinen Beitrag zu lesen, schönes Wochenende, Klaus

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  6. Emily schreibt:

    Hehe… wundervoll! Es ist wie du sagst: Wenn man eine Reise tut, gibt es viel zu erzählen. Bitte fahre schnell wieder weg und bringe a) so schöne Bilder mit und b) so köstliche Geschichten!

    Ganz liebe Grüße, Emily

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  7. Gudrun schreibt:

    Das ist eine richtige hübsche, kleine Geschichte, liebe Martina. Ich habe sie mit großem Vergnügen gelesen, denn du hast sie gekonnt erzählt. 😀
    Liebe Grüße von der Gudrun

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  8. Anna-Lena schreibt:

    Ist es nicht beruhigend, dass für Frauen so gut gesorgt wird? 😆 :mrgreen:
    Liebe Grüße ins Wochenende,
    Anna-Lena (die immer noch lachen muss)

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  9. Gabi schreibt:

    Sachen gibt es. 🙂 Solch ein Automat ist mir noch nicht aufgefallen, aber ich muss zugeben, dass wir ja auch nicht so oft unterwegs sind und wenn, dann auch nicht immer an Raststätten stehen bleiben. Und außerdem schaue ich meist nicht so genau. Aber das nächste mal, werde ich das auf jeden Fall tun. 🙂

    Übrigens, die beiden Bilder sind sehr schön.

    Liebe Grüße
    Gabi

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Ich habe so einen Automaten auch das erste Mal gesehen. 🙂
      Wir fahren ja auch nicht so oft so weit, dass ich viele Raststätten kennen würde. Vor drei Jahren haben wir möglicherweise an der gleichen Raststätte Pause gemacht, weil es für diese Strecke gut passt, aber da ist mir solch ein Automat nicht aufgefallen. Entweder war er noch nicht da oder ich habe auch nicht so genau hingesehen. 🙂
      Ich denke, in Zukunft achte ich sicher unbewusst darauf. 🙂

      Danke schön. ❤

      Liebe Grüße,
      Martina

      Gefällt 1 Person

  10. Anna Aprilwetter schreibt:

    Ein Minivi**ator aus nem Automaten von einem Raststätten-WC?! Öch nö. Da gibt’s bestimmt schönere Ausführungen. *g* Staune überhaupt immer wieder, was da so für Zeugs im Automaten angeboten wird. Die einzigen Automaten, an denen ich kaum vorbeigehen kann, sind die, aus denen man so süße Plüschviecher angeln kann. Wenn man’s kann. Ich kann’s nicht… 😛

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Da gehe ich von aus, dass es da schönere Ausführungen gibt. *g*
      Ich habe auch gestaunt. 😉
      Ach, die Dinger. Die kenne ich. Da kommen gerade dunkel Erinnerungen hoch. Ich kann’s auch nicht. Allerdings habe ich schon ewig keinen gesehen. Die gab es früher auf der Kirmes, oder? Obwohl, gibt oder gab es die nicht auch an Raststätten?
      Ist ja mal wieder typisch für mich. Diese riesigen Automaten übersehe ich (genau so wie das riesige Schild), aber den kleinen Automaten, der da so unscheinbar hängt, der fällt mir ins Auge. Ts.

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  11. ernstblumenstein schreibt:

    :confused: 😦 😀 😀
    Rätsel lässt Landei rätseln. Grüess Ernst

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  12. helago schreibt:

    Wo kamm frau heute noch Spaß haben und dann so preiswert??? Ich hab mich ebenfalls köstlich amisürt und selten so gelacht. Wann gibt die Fortsetzungsgeschichte – ich bin gespannt wie ein Flizzebogen????

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  13. Träumerle Kerstin schreibt:

    Ich bin am Lachen liebe Martina. Du schreibst auch noch so offen und lustig über dieses „Teil“. 4 Euro, nee, echt nicht viel 🙂 Und solch Technik zum Desinfizieren habe ich auch noch nicht gesehen. Ich war mal irgendwo in einer Stadt auf einer öffentlichen Toilette, total aus Edelstahl, vandalismussicher. Da stand ich und wusste gar nicht, wo ich nun drücken oder ziehen sollte, um die Spülung zu betätigen 😆
    Liebe lachende Grüße von Kerstin.

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    • buchstabenwiese schreibt:

      🙂 Ich freue mich immer wieder, wenn ich dich zum Lachen bringen konnte, liebe Kerstin.
      Wenn ich das lese, sitze ich lächelnd vor dem Bildschirm. 🙂

      *lach* Ja, manchmal ist es nicht leicht herauszufinden, wie das geht. 😀

      Fröhliche Grüße,
      Martina

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