Die Zeichen stehen auf Veränderung

Viele Gedanken haben mich in den letzten Monaten beschäftigt und beschäftigen mich noch. Verletzungen aus der Vergangenheit, die von mir unauffällig in eine Kiste gesperrt und sorgsam mit einem Schloss verriegelt wurden, haben einen Weg nach draußen gefunden.
Es nutzt das beste Schloss nichts, wenn der richtige Schlüssel den Weg zum Schloss findet. Die Kiste öffnet sich und der Inhalt schlüpft hinaus. Ob man will oder nicht.

Ich könnte alles wieder einsammeln, etwas hinzufügen, fest in die Kiste drücken, den Deckel schließen, den Schlüssel wieder umdrehen und mir vornehmen in Zukunft wachsamer zu sein.
Voilà, alles wäre wieder gut.
Doch ist es nicht zu anstrengend ständig auf den Schlüssel aufzupassen und niemanden in die Nähe der Kiste zu lassen? Macht es nicht unfrei und einsam?

Ich könnte auch das ganze Sammelsurium einfach auskippen, die einzelnen „Dinge“ in die Hand nehmen und den „Verursachern“ zeigen und zuwerfen.
Doch will ich das? Den ganzen Inhalt meiner Kiste ausbreiten und Gefahr laufen, dass er ungeachtet und respektlos zu mir zurückgeworfen wird, als längst vergangen und unbedeutend betrachtet wird? Bin ich dem gewachsen? Halte ich das aus? Oder wird die Kiste dann nur noch voller?

Ich könnte mir vielleicht den Inhalt der Kiste genauer ansehen, ihn beim Namen nennen, mich damit aussöhnen und loslassen. Ihn einfach in die Welt hinausschicken, wo er sich in Raum und Zeit auflöst. Vom Winde verweht.
Die Vorstellung gefällt mir, weil ich immer versuche alles alleine zu schaffen. Aber schaffe ich das wirklich?

Meine Kiste enthält Steine in verschiedenen Größen und Farben. Einige sind leicht, andere aber wiegen schwer. Ich habe mir ein paar angesehen. Stellenweise wurde ich wütend, dann wieder unendlich traurig, manchmal auch verständnislos.
Ich habe mir erlaubt, diese Gefühle zuzulassen, egal wie unsicher ich war, ob es richtig ist, das zu fühlen.
Ich habe den Verletzungen und den Gefühlen Raum und Zeit gegeben, sie einfach da sein lassen.
Ich habe sogar zugelassen, mich trotzig zu fragen, ob es einige Menschen wert sind, dass ich wegen ihres Verhaltens so wütend und traurig bin …

Und dann war plötzlich alles wie weggewischt.
Gedanken, die schon seit Längerem um meinen Kopf herumkreisten, fanden endlich einen Weg in mein Inneres:
Es spielt gar keine Rolle, ob sie es wert sind oder nicht, weil es hier gar nicht um sie geht!

Hier geht es einzig und allein um MICH und MEIN Leben! ICH schlepp diese blöde Kiste mit mir herum, nicht die anderen.
Was für ein Gefühl, dass sich mal nicht alles um andere dreht. Dass es mal nicht darum geht, ob es ihnen recht ist, was sie davon halten, ob ich es schaffe ihre Erwartungen zu erfüllen, ob sie mich noch mögen, wenn ich mich anders verhalte, als sie es gerne hätten …

Erstaunt nahm ich das zur Kenntnis. Endlich konnte ich mal diesen mich einengenden, mir die Luft abdrückenden Anzug abstreifen und befreit durchatmen.
Ich hatte bisher eindeutig die falschen Fragen gestellt. Die richtigen Fragen lauten:
Was will ICH? Mache ich es MIR denn recht? Was sind MEINE Bedürfnisse? Mag ICH mich so, wie ich bin? Mag ICH die anderen überhaupt so, wie sie sind und sich mir gegenüber verhalten?

Ich bin die Person, die sich ändern muss. Ich bin die Person, die mich und meine Bedürfnisse respektieren und achten sollte.
Andere Menschen kann ich nicht ändern, will ich auch gar nicht. Ich kann niemanden zwingen achtsam und respektvoll mit mir umzugehen, aber ich kann entscheiden, wo meine Grenzen sind und was ich zulasse. Und … endlich mal für mich selbst eintreten.

Ich kann auch die Vergangenheit nicht ändern, die Übertretungen und Verletzungen nicht ungeschehen machen, aber mit einem neuen (Selbst-)Bewusstsein und Selbstwertgefühl würde es mir bestimmt leichter fallen, mich damit auszusöhnen und sie lächelnd loszulassen, weil ich wüsste, dass ich in Zukunft anders damit umgehen könnte.

Ganz so leicht wie es klingt ist es sicher nicht, aber es ist ein Weg, der mir verlockend erscheint. Und mal ehrlich, ständig eine schwere Kiste mit sich herumzutragen und vor anderen zu verbergen ist schließlich auch nicht als leicht zu bezeichnen und das habe ich bisher doch auch hinbekommen …

Ich wünsche euch einen zauberhaften Montag und viel Freude auf dem Weg eurer Wahl …

Martina Hildebrand

Über buchstabenwiese

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32 Antworten zu Die Zeichen stehen auf Veränderung

  1. Traveller schreibt:

    Martina, lass dich umarmen ! Ich finde das sooo schön ! Ich freue mich einfach riesig, dass du diese Möglichkeit für dich gefunden hast.
    Und ich glaube fest, dass du diesen Weg gehen kannst, weil du ihn nämlich gehen willst !!!

    Letztens habe ich etwas gelesen, was ich dir hier gleich auch noch mitgeben möchte, weil ich finde, dass es passt:

    Die emotionalen Rechte des Menschen:
    1. Ich brauche keine Schuldgefühle zu haben, bloß weil das, was ich tue, sage oder denke, einem anderen nicht gefällt.
    2. Ich darf wütend sein und meine Wut ausdrücken, solange ich dabei nicht mein Augenmaß verliere.
    3. Ich muss nicht die alleinige Verantwortung für Entscheidungen übernehmen, an denen auch andere beteiligt waren.
    4. Ich habe das Recht, “Ich verstehe das nicht“ oder “Ich weiß es nicht“ zu sagen, ohne mir blöd vorzukommen.
    5. Ich habe das Recht, Nein zu sagen, ohne dabei Schuldgefühle haben zu müssen.
    6. Ich muss mich nicht entschuldigen oder rechtfertigen, wenn ich Nein sage.
    7. Ich habe das Recht, andere um etwas zu bitten.
    8. Ich habe das Recht, Bitten abzuschlagen und zusätzliche Verpflichtungen abzulehnen.
    9. Ich habe das Recht, anderen mitzuteilen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich ungerecht behandeln oder bevormunden.
    10. Ich habe das Recht, es anderen mitzuteilen, wenn ihr Verhalten mich irritiert.
    11. Ich habe das Recht, Fehler zu machen und für sie die Verantwortung zu tragen. Ich habe das Recht mich zu täuschen.
    12. Ich brauche nicht von allen gemocht, bewundert oder geachtet zu werden für alles, was ich tue.
    (Quelle: Virginia Satir, Familientherapeutin)

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Uta,
      da umarme ich dich doch gleich zurück. Herzlichen Dank für „die emotionalen Rechte des Menschen“. Das passt ganz wunderbar zu meinem Beitrag. Ich werde sie mir ausdrucken, um mich immer mal wieder an das ein oder andere zu erinnern. Das wird mir sicher auf dem Weg helfen.
      Und danke für dein wunderschönes Mitfreuen.

      Liebe Grüße,
      Martina

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  2. fudelchen schreibt:

    Das hast du sehr beeindruckend beschrieben und bebildert.
    Sicherlich geht es vielen Menschen so, doch manche Menschen können damit leichter umgehen, ignorieren viele Dinge, bis sie nicht mehr präsent sind.
    Du arbeitest ab und auf und ich hoffe, dass dein zuünftiger Weg leichter sein wird und du keine schwere Kiste mehr schleppen oder verbergen mußt.
    *ichumarmdich* ♥ Marianne

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Danke dir, liebe Marianne. ♥

      Das mit dem Ignorieren ist immer so eine Sache. Kommt drauf an, um was es geht, denke ich. Verletzungen können auch aus dem Unbewussten Einfluss auf unser Verhalten haben, nur das wir dann nicht wissen, wo es herkommt. Da wird es dann schwer wirklich loszulassen.

      Umarmende Grüße,
      Martina

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  3. Frau Wolkenlos schreibt:

    Liebe Martina,
    tief bewegt habe ich diesen Artikel gelesen. Jedes einzelne Wort ist wahr. Offenbar schleppst Du in dieser Kiste ein altes Trauma mit Dir herum und hast nun erkannt, das Du achtsam mit Dir umgehen musst. Du kannst das Trauma bewältigen obwohl das sicher nicht einfach ist. Wichtig ist das Du erkannt hast das Du niemandem etwas schuldig bist. Du bist nur für Dich verantwortlich und darfst es nicht weiter zulassen, das etwas oder jemand in Dein Leben eingreift. Des weiteren schließe ich mich Travellers Ausführungen an, denn die 12 angeführten Elemente bringen es voll auf den Punkt.
    Ich umarme Dich ebenfalls fest und grüße Dich herzlich

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Frau Wolkenlos,
      EIN Trauma? Bestimmt ein ganzes Dutzend. 🙂 Ja, das war mein erster Gedanke, als ich deine Zeilen las. Aber nein, letztendlich stimmt es tatsächlich, es ist im Grunde eine einzige Sache, auf die alles zurückzuführen ist. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussieht.
      Ich habe da einen schönen Artikel gelesen, in dem ein paar Zeilen es genau auf den Punkt bringen, was in mir vorgeht. Das hat mich wieder ein Stück weitergebracht. Treffender hätte ich es nicht formulieren können. Ich dachte, da schreibt jemand von mir. Offenbar geht es doch vielen so. Ich denke, das werde ich noch mal aufgreifen und für alle, die es interessiert darauf verlinken.

      Danke für deine lieben Zeilen.
      Auch dir schicke ich umarmende Grüße,
      Martina

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  4. Träumerle Kerstin schreibt:

    Liebe Martina.
    Ich bestaune und bewundere Dich. Denn Du hast den Mut, so offen über diese „Kiste“ zu schreiben. Sie ist schwer, sie ist alt, sie ist grau. Wer will schon so ein „Anhängsel“ ein Leben mit sich herumtragen?
    Der beste Weg ist doch die Erkenntnis, dass Du diese Kiste einfach stehen lassen musst. Sie darf nicht Dein Leben bestimmen, Dein Tun und Denken, Dein Handeln und Fühlen.
    Nimm eine neue Kiste, eine leichte, helle. Male sie bunt an und sammel in ihr all die schönen Erfahrungen Deines Lebens. Befülle sie mit der Dir entgegen gebrachten Liebe Deiner Mitmenschen, mit Lachen, mit Tränen des Glücks, mit lieben Blicken und Andenken. Gestalte Dir Deine ganz persönliche „Glücks-Truhe“.
    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Liebe Grüße von Kerstin.

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Kerstin,

      beim Schreiben fällt mir die Offenheit ein wenig leichter, als beim Reden. Ich denke manchmal schon: Kann ich das, was in mir vorgeht, jetzt wirklich im Blog veröffentlichen? Aber ich habe mir schon vor langer Zeit vorgenommen, mich mehr zu öffnen und andere wissen zu lassen, was in mir vorgeht, weil es eine Zeit gab, während der schweren Krankheiten meiner Eltern, der ganzen Belastung, in der es so schlimm in mir drin aussah, dass ich verrückt geworden wäre, wenn ich das alles in mir eingeschlossen hätte. Das Schreiben hat mir sehr geholfen.

      Verschlossenheit hat mich in der Vergangenheit auch nicht sehr weit gebracht. Ich bin dabei auf der Strecke geblieben. Und ich war – bin es teilweise noch – sehr verschlossen. Ich glaube, dass vieles leichter wäre, wenn mehr Menschen den Mut hätten über ihre Gefühle zu reden oder zu schreiben. Das ermutigt andere Menschen auch und oftmals fühlt man sich nicht so alleine mit etwas, man fühlt sich nicht so seltsam anders, wenn man liest oder hört, dass es anderen auch so geht. Und das Verständnis untereinander wächst.

      Ich finde den Gedanken mit der neuen Kiste wunderschön.
      Herzlichen Dank für deine lieben Zeilen.
      Liebe Grüße an dich,
      Martina

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  5. Brian schreibt:

    Liebe Martina,
    ich habe ein Gedicht vor langer Zeit geschrieben, welches sicherlich zu deinem momentanen Zustand passt:
    Urwald

    Die regenschwere Straße
    beschreitend, suchte ich
    dich. In einem Urwald
    aus Stein und Eisen.
    Suchend folgte ich
    meiner eigenen Tränenspur.
    Sie flüsterte Endlosigkeit.
    Unwirklich, unscheinbar
    gefiltertes Mondlicht?
    Nein.
    Ich sah das Ende,
    dein Gesicht, es leuchtete
    vor Glück.
    Der Asphalt fraß die Tränen,
    dein Blick verspiegelte Wärme,
    die ich so vermisste.
    Urheberrecht: @ Brian Cahnning

    Es möge dich ein wenig trösten, du bist es die Vergangenes zulässt, söhne dich aus damit und gib dem Leben die Chance die ein jeder hat. Heute glücklich zu sein.
    Liebe Grüße
    Brian

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Lieber Brian,
      das sind sehr berührende Zeilen in deinem Gedicht, die du geschrieben hast.
      Danke dafür.

      Du hast vollkommen Recht, ich bin es, die Vergangenes zulässt. Manchmal braucht es eben etwas, bis man einen Weg findet, um sich damit auszusöhnen und es loszulassen. Besonders dann, wenn es in der Gegenwart immer wieder Dinge gibt, die genau das wiederspiegeln. Aber es liegt an mir, das zu ändern. Ich möchte die Chance heute glücklich zu sein auf jeden Fall ergreifen. 🙂

      Liebe Grüße,
      Martina

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  6. Babsi schreibt:

    liebe martina
    deine zeilen berühren, denn auch ich kenne diese kiste sehr gut. in manchen der steine erkennst du vielleicht dein spiegelbild, was du siehst ist ein teil von dir. ob nun vergangenheit oder gegenwart, er bleibt dir und du kannst- du DARFST- entscheiden, was du damit machen möchtest.
    das begegnen einzelner steiner kann auch mal weh tun und zweifel bringen. genau dann versuche ich genau hinzuschauen, was es auslöst. ich bleib bei mir und meinen gefühlen.
    du bestimmst
    du bist der wichtigste mensch in DEINEM leben 🙂

    wenn ich merke, dass ích mich wieder von meinem weg, von meiner überzeugung abbringen lasse, dann kehre ich in mein seelemnhaus zurück, an einem ort der ruhe, einfach um mich zu sammeln. die „fremden“ stimmen verstummen und deine gedanken werden umso deutlicher.

    ich wünsch dir eine kiste voller schätze und momente der freude
    und ich stimme dem, was oben schon geschrieben steht voll und ganz zu.

    du bist sehr mutig, denn wieviel mut das kostet wissen sicher sehr viele hier :))
    #von herzen alles liebe!

    babsi

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Danke dir, liebe Babsi.
      Du weißt ganz sicher, wie viel Mut das kostet, das weiß ich. 🙂 Viele andere wissen das natürlich auch.

      Du schreibst: „Genau dann versuche ich genau hinzuschauen, was es auslöst.“
      Das finde ich gut. Denn erst wenn man weiß, was es auslöst, kann man sich damit aussöhnen und es loslassen und viel besser damit umgehen. Wenn man es beim Namen nennt, ist es weniger bedrohlich.
      Sich manchmal zurückzuziehen, finde ich auch ganz wichtig.

      Alles Liebe für dich,
      Martina

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  7. Anna-Lena schreibt:

    Liebe Martina, ich glaube, du hast einen ganz entscheidenden Schritt nach vorne gewagt und das freut mich ungemein. Manchmal dauert es sehr lange, bis man die langen Schatten hinter sich gelassen hat.
    Für den Weg nach vorn alles Glück, Kraft und Mut 🙂

    Liebe Abendgrüße
    Anna-Lena

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Danke dir, liebe Anna-Lena.
      Manche Dinge müssen erst in einem reifen, bevor man den Schritt machen kann. 🙂
      Wichtig ist, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Der Weg ist das Ziel. 🙂

      Liebe Mittagsgrüße an dich,
      Martina

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  8. Erdbeere schreibt:

    Fühl Dich gedrückt, Du hast es geschafft. *Stolz auf Dich bin*!

    Lieben so-ist-brav-Gruß
    Erdbeere

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  9. GZi schreibt:

    Dann drück ich Dir ganz fest die Daumen! Schau nach vorne und vor allem, behalte das Ziel des neuen Weges im Auge. Auch wenn Du mal stehen bleiben musst, um zu Verschnaufen – Du wirst irgendwann wieder weitergehen, ganz sicher! Du packst das! Ganz lieben Gruß!

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  10. minibares schreibt:

    Liebe Martina,
    wenn mich was bedrückt, versuche ich möglichst bald Unstimmigkeiten auszuräumen. Dadurch merke ich dann auch gleich, ob ich was falsch gemacht habe oder nur falsch verstanden habe. Aber mit mir rumschleppen kann ich solch eine Kiste wirklich nicht. Ich könnte nicht schlafen, denn die Gedanken kreisen dann immer um die diversen Ungereimtheiten.
    Also gehe ich lieber schnell zur Sache.
    Bravo, dass du den Schritt gegangen bist. Anerkennung, dass du es veröffentlicht hast.
    Ich bin echt stolz auf dich und freue mich mit dir ♥
    Ganz liebe Grüße und ich umarme dich
    deine Bärbel

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Bärbel,
      ist ja auch besser, wenn man Unstimmigkeiten gleich aus dem Weg räumt.
      Hier geht es nicht nur um Unstimmigkeiten, die immer mal vorkommen. Generell tue ich mich aber schon schwer, wenn es um Konflikte geht. Aber das hat eine Ursache, die seeeeeeeeeeeeeehr lange zurückliegt und daran muss ich arbeiten,damit ich eben so eine Kiste nicht brauche. 🙂
      Danke für deine lieben Zeilen. ♥

      Umarmende liebe Grüße,
      Martina

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  11. Hase schreibt:

    Liebe Martina,
    danke Dir für Deinen offenen und bewegenden Bericht. Ja, Du hast schon einen großen Stein aufgehoben, indem Du Dich damit auseinandersetzt, manches zulässt , auch Dein Sein und Deine Verantwortung für Dich selbst. Es ist ein schwerer Weg, den nur Du alleine gehen kannst.
    Lange hat es bei mir auch gedauert , mich so anzunehmen wie ich bin. Niemand kann mir das abnehmen, auch nicht meine Erfahrungen, Verletzungen. Gedanken, Ängste. In uns liegt ein Schlüssel, der zum Vertrauen zu uns selbst und unsere Kraftquelle aufschließen kann.
    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute auf Deinem Weg… Ich habe Respekt vor Deinen Worten und Deinem Schritt, den Du gewagt hast…… Toll….. Das ist ein guter Anfang , sich selbst zu finden. Da , wo innerer Frieden herrscht und Vertrauen und Hoffnung Platz haben. Es ist ein Geschenk, für das ich persönlich sehr dankbar bin. Ich umarme Dich jetzt einmal, weil mir das alles sehr nahe geht…. Es ist eine Verbundenheit zu spüren, in Deinen Worten.
    liebe Grüße aus meinem Herzen
    Erika 🙂

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Herzlichen Dank für deine lieben Zeilen, liebe Erika.
      Das Ganze ist ein Prozess, der schon ein wenig länger bei mir andauert. Sind es Monate oder schon Jahre? Ich weiß es gar nicht so genau. 🙂 Aber immer wieder kommt dann mal so ein kleiner „Durchbruch“, der mich ein Stückchen weiter bringt und mich einiges besser verstehen lässt.
      Sich so anzunehmen wie man ist, das ist auch nicht immer leicht. Besonders, wenn man es nicht von klein auf so gelernt hat. All die Erwartungen, die andere haben, von denen man gar nicht weiß, ob man sie nur erfüllt, weil Menschen, die uns wichtig sind und von denen wir geliebt werden wollen, es so wünschen oder weil man es wirklich selbst will.
      Nein, abnehmen kann uns das keiner, das macht aber auch nix, aber unterstützen, das geht. 🙂 So wie ihr mich z.B. mit euren Erfahrungen und Worten unterstützt.

      Umarmende herzliche Grüße,
      Martina

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  12. bubblegumcandy schreibt:

    ich nehm dich mal ganz lieb in den arm.

    ich denke jeder hat so einen emotionalen ballast den er das ganze leben mit sich rumschleppt. man sollte den ganzen ballast einfach von sich abwerfen, aber das ist leichter gesagt als getan. doch man kann versuchen das ganze nicht mehr so sehr an sich ranzulassen und alles was da so in der vergangenheit liegt, sollte man etwas gelassener sehen.

    man kann es auch als „erfahrung“ansehen die einen hat reifen lassen. es werden zwar immer mal bilder im inneren davon auftauchen, die man zur kenntnis nehmen kann, aber dann weg damit. es ist vorbei, es ist gut. es ist nicht mehr zu aendern. ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will.

    herzliche gruesse
    Sammy

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Danke dir, liebe Sammy.
      Das denke ich auch, dass jeder irgendwo und irgendwie emotionalen Ballast mit sich herumschleppt. Der eine mehr, der andere weniger. Wäre schön, wenn man den Ballast so einfach über Bord werfen könnte. 🙂 Alles auf einmal geht natürlich nicht, aber vielleicht so nach und nach.
      Was vergangen ist, ist vergangen, das sehe ich auch so. Manchmal wirkt sich aber Vergangenes noch in der Gegenwart aus, ohne dass man weiß, wo es herkommt. Und das ist gar nicht so einfach zu packen und über Bord zu werfen. Wenn man es erkannt hat, dann kann man etwas verändern und wachsen.

      Ich denke schon, dass ich verstehe, was du sagen willst.

      Herzliche Grüße an dich,
      Martina

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  13. Hallo liebe Martina,
    Du hast Deine Gedanken und Gefühle wieder so toll in Worte verpackt, dass ich diese Kiste bildlich vor mir sehe.
    Du hast so recht! Warum achten wir immer so sehr darauf, was andere von uns denken? Warum denken wir nicht einmal an uns zuerst?
    Ich finde es großartig, dass Du jetzt diesen Weg gehen willst und bin sicher, dass Du das schaffst!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Katinka

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Hallo, liebe Katinka,
      danke, da freut sich meine Schreiberseele sehr, dass es mir gelungen ist, bildlich zu schreiben. 🙂

      Ich denke, es ist ein Zeichen von Unsicherheit, wenn wir immer nur darauf achten, was andere von uns denken. Wir möchten geliebt, gemocht werden und denken oft, das ginge nur, wenn wir es anderen recht machen.
      Wenn wir aber an uns selbst glauben können und uns selbst für genauso wertvoll halten wie die anderen Menschen, dann könnten wir auch erst mal in uns hineinhören, es uns selbst recht machen und zu dem stehen, was wir selbst für richtig halten. Und dann können wir uns immer noch anhören, was die anderen dazu sagen, auf gleicher Ebene. 🙂

      Danke für deine motivierenden Worte.
      Liebe Grüße und auch dir ein schönes Wochenende,
      Martina

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  14. Eluin schreibt:

    Liebe Martina,
    oh ich wünsch dir so, dass du deinen Weg findest. Ich merke immer wieder, wie schwierig es doch ist. Vielleicht habe ich einen Teil davon auch zu meinem Romanthema gemacht. Meine Charaktere müssen auch genau dies lernen: Ihren eigenen Weg zu gehen. Egal was andere darüber denken und erwarten. Wichtig ist was man selbst von einem erwartet. Das musste ich auch ziemlich erschöpfend lernen. Was bringt es allen es recht und schön machen zu wollen, aber selbst dabei auf der Strecke zu bleiben? Immer schwerere Steine zu tragen (mir gefällt deine Verbildlichung sehr) und kaum einen davon mal abgenommen zu bekommen, um selbst wieder freier atmen zu können.

    Ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg für dich findest.
    *ganz fest drück*

    Alles Liebe

    Laura

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Laura,
      oh ja, ich finde es auch schwierig.
      „Was bringt es allen es recht und schön machen zu wollen, aber selbst dabei auf der Strecke zu bleiben?“
      Nicht viel würde ich sagen, denn meistens merken es die anderen nicht mal oder halten es für selbstverständlich. 🙂
      Es ist ein gutes Romanthema, dass sicher viele Menschen anspricht.

      Vielen Dank für deine lieben Zeilen, Laura.
      Alles Liebe auch für dich,
      Martina

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  15. wholelottarosie schreibt:

    Liebe Martina, ja, die Vergangenheit hat uns zu dem gemacht, der wir heute sind. Sie gehört zu unserer Lebensgeschichte. Ich bin sicher, dass jeder solch eine imaginäre „Kiste“ mit sich herumschleppt. Ich auch. Es ist schwer, die „Kiste“ zu öffnen und die darin enthaltenen Dinge anzuschauen und klar beim Namen zu benennen. Aber erst dadurch akzeptieren wir, dass uns etwas widerfahren ist, das unseren Wünschen widerspricht. Das können kleine Ereignisse wie z.B. eine Kränkung, ein Fehler oder die Nichterfüllung eines Zieles sein. Aber wir haben es in der Hand, unsere Situation zu verändern. Veränderungen sind aber oft schwierig. Möglicherweise fühlt man sich schlecht, denn man verliert etwas, von dem man bisher geglaubt hat, es unbedingt zu benötigen oder tun zu müssen.Vertraue dir, liebe Martina, für dich eine Lösung zu finden. Ich bin ganz sicher, dass es dir gelingt. Hör auf dich und dein Inneres.
    LG von Rosie

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Rosie,

      diese Zeilen von dir gefallen mir besonders gut:
      „… die darin enthaltenen Dinge anzuschauen und klar beim Namen zu benennen. Aber erst dadurch akzeptieren wir, dass uns etwas widerfahren ist, das unseren Wünschen widerspricht. Das können kleine Ereignisse wie z.B. eine Kränkung, ein Fehler oder die Nichterfüllung eines Zieles sein…“
      Ganz genau so sehe ich das auch. Da gibt es nix hinzuzufügen.

      Oh ja, Veränderungen sind oft schwierig, es fällt nicht immer leicht, etwas loszulassen, selbst wenn es uns gar nicht gut getan hat. Die Leere, die dadurch entsteht, kann schon Angst machen. Angst etwas zu verlieren. Ich habe das selbst schon so erlebt. Ich fühlte mich immer so, als trüge ich für jemanden ganz alleine die Verantwortung, ich fühlte mich ständig in der Pflicht, obwohl mir das schon lange alles viel zu viel war und über meine Kräfte ging. Als ich die Möglichkeit hatte, davon etwas abzugeben, habe ich das anfangs sehr ungern getan, schließlich gehörte es irgendwie schon immer zu mir. Und doch hat es mir gleichzeitig etwas von der riesigen Last genommen, die ich immer empfunden habe. Es hat mir gut getan. Aber anfangs musste ich mich fast dazu zwingen.

      Danke für deine lieben Zeilen, Rosie.
      Liebe Grüße,
      Martina

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  16. andrea2110 schreibt:

    Liebe Martina, was für ein bewegender Artikel, was für wunderbare wertschätzende Kommentare zu Deinen offenen Worten. Vieles hätte ich auch so geschrieben, eines fiel mir allerdings als erstes ein. In meiner Ausbildung lernte ich die Werke derFamilientherapeutin Virginia Satir kennen und schätzen. Sie fragt einen Klienten “ Wie geht es Dir?“ Und als Antwort kommt ein Gefühl wie z.B. „Ich bin wütend, ich bin traurig, ich bin eifersüchtig.“ Und dann stellt sie die Frage: „Und wie geht es Dir damit, dass Du wütend/traurig/eifersüchtig ist?“.

    Das war – und ist- für mich etwas ganz Essentielles; das gibt einen anderen Blickwinkel, das lässt mich nachdenken, ob ich es mir eigentlich selber erlaube, traurig/wütend/eifersüchtig zu sein; und heute ist meine Antwort, ja ich DARF meine Gefühle empfinden und das hat eine lange Zeit gebraucht, bis ich das erkennen und umsetzen konnte.
    Was Du schreibst über Dich und „die Anderen“ und ob sie es wert sind, dass Du ihretwegen traurig bist – ich finde, da passen diese Fragen hinein, wie ging es Dir damit, dass Du der anderen wegen traurig und wütend warst?
    Ich lass das einfach mal als Gedanken hier stehen und freue mich für Dich, wie DU Deine Situation angegangen bist und noch immer angehst.

    Alles Liebe schickt Dir herzlichst Andrea

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    • buchstabenwiese schreibt:

      Liebe Andrea,
      ich saß gestern vor deinem lieben Kommentar und wusste nicht, was ich dir antworten sollte. Mir fiel einfach nix ein. 🙂 Aber offenbar hat er irgendwas in mir ausgelöst… plötzlich schrieb ich mir ein paar Dinge von der Seele, – es wird niemand zu lesen bekommen und eigentlich ist auch nichts Neues dabei – die irgendwo in meinem Inneren herumschwirren, die nicht so richtig fassbar, aber da sind. Ich bin sehr weit zurück gegangen. Bis zu einem kleinen Mädchen, das vier oder fünf war. Es schien mir so, als würde es ein wenig hin- und hergeschubst. Ich mag es nicht näher erklären, aber ich hätte es am liebsten in den Arm genommen. Seltsam nicht? 🙂 Es würde viele heutige Empfindungen erklären.

      Tja, wie ging es mir damit, dass ich der anderen wegen traurig und/oder wütend war? Ich weiß, dass du keine Antwort auf diese Frage erwartest, es sollte nur ein kleiner Anstoß sein, aber ich schreibe trotzdem ein paar Gedanken dazu auf. 🙂

      Im Prinzip muss man das immer in der einzelnen Situation beantworten, denke ich. Es gibt bei mir verschiedene Arten, traurig zu sein. Es gibt ein Traurigsein, das auch heilend wirken kann und ein Traurigsein, das in der Seele Schlimmes anrichten kann und jede Hoffnung mit sich nimmt. Ebenso kann Wut befreiend sein, aber auch zerstörerisch für die Seele sein. Oh, ich glaube, ich habe da schon sehr viele verschiedene Arten von Gefühlen in den letzten Jahren durchlebt, bis hin zu Gefühlen, die so stark und ungeheuerlich waren, dass sie mich selbst erschreckt haben. Das Repertoire ist groß. 🙂

      Wenn ich Gefühle empfinde, habe ich sie mir dann nicht schon erlaubt? Hmm, diese Frage beschäftigt mich. Manchmal spürt man, dass man etwas fühlt, das man nicht fühlen möchte, weil es auf eine Art negativ besetzt ist, die einem nicht gefällt. Doch wenn ich es mir nicht erlaube, dann würde ich es gar nicht erst fühlen, oder? Manchmal brechen Gefühle auch aus einem heraus, weil sie zu gewaltig werden, vielleicht weil man sie sich nie erlaubt hat?
      Aber ich kenne auch dieses Gefühl sich selbst als schlecht zu empfinden, weil man das, was man fühlt als schlecht empfindet. Oftmals ist man da wenig nachsichtig mit sich selbst.

      Ich bin da auf jeden Fall auf einem guten Weg, denke ich. Ich habe schon seit einiger Zeit beschlossen, Gefühle möglichst nicht zu werten, sie mir zu erlauben. Klingt natürlich einfacher als es ist, manchmal braucht es auch seine Zeit und einen Schubs, aber es gelingt mir immer besser. Gefühle haben einen Grund, sie kommen irgendwoher. Und wenn sie nun mal da sind, hilft es nicht, so zu tun, als gäbe es sie nicht, nicht wahr? Sieht man sie nicht an, dann „arbeiten“ sie im Verborgenen. Also, ist es besser sie hervortreten zu lassen, sich vorzustellen und sie zu fragen, woher sie kommen und warum sie da sind. 🙂

      So, das ist mir jetzt alles zu deinem Kommentar eingefallen. 🙂

      Liebe Grüße an dich und lieben Dank,
      Martina

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